Was über viele Jahre nicht ging,
soll nun angeblich gehen: Industrie und Handwerk bieten 30.000
Ausbildungsplätze an, um eine Ausbildungsplatzabgabe zu verhindern.
Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) Luwig
Georg Braun und der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks, Dieter Phillip ergriffen Anfang Juni diese Initiative. Sie
wollen verhindern, dass Betriebe zahlen müssen, wenn sie nicht
ausbilden.
Betrieb
Korrespondenz: „Die bayerische Staatsregierung steht zu ihren Beamten“
Mit solchen Sprüchen hat die CSU vor den letzten Landtagswahlen versucht, sich bei den Beamten beliebt zu machen.
Staat macht den Vorreiter: Stoiber führt die 42-Stundenwoche ein
Das Land Bayern macht Gebrauch von dem „Sonderstatus“, den die Beamten
nach deutschem Beamtenrecht „genießen“: Ab 1. September müssen die
bayerischen Beamten 42 Stunden arbeiten. Das hat der „Dienstherr“
Stoiber angeordnet – und fertig! Andere Bundesländer werden sicherlich
folgen.
Metalltarifrunde 2004: Angriff auf die 35-Stundenwoche pariert, aber: Das Eis wird immer dünner!
Zehntausende von Gewerkschafter/innen bundesweit beteiligten sich in
der diesjährigen Tarifrunde der IG Metall an den Warnstreiks und
Demonstrationen. Überall gingen Kolleg/innen unter Parolen wie “Hände
Weg von der 35 Stundenwoche!”, “Keine unbezahlte Arbeit!”, “Unbezahlte
Arbeit ist Diebstahl!” und ähnliches auf Straßen und Plätze! Bei Bosch
in Leinfelden trafen sich 5500 Boschler aus vielen Betrieben, um den
Leinfeldener Boschler/innen ihre Solidarität gegen den unverschämten
Angriff der Konzernführung zu erweisen. Bosch fordert bekanntlich die
unbezahlte Einführung der 40-Stundenwoche! (Vgl. Artikel in AZ Nr
1/2004 bzw. www.arbeit-zukunft.,de)
Mannesmann-Prozess: Zwickel in der Zwickmühle
Schon mehrmals haben wir über den Mannesmann-Prozess
berichtet. Anfang 2000 hatte der Aufsichtsrat von Mannesmann, in dem der
ehemalige IGM-Vorsitzende Zwickel zusammen mit Deutsche Bank Chef Ackermann
sitzt, beschlossen, dem Vorstandsvorsitzenden Esser ein paar Millionen
Abfindung rechtswidrig zuzuschieben.
Neues von Schlafhorst, Mönchengladbach: Skandalöse Kündigung
Bereits in drei Artikel hat „Arbeit Zukunft“ über Schlafhorst,
Mönchengladbach berichtet. Dort sollen die Löhne drastisch gekürzt und
die Arbeitszeiten verlängert werden. Nun wurde der Betriebsrat Peter
Stollenwerk entlassen, weil er gegen diese Angriffe aufgetreten ist.
Bosch Chef Fehrenbach fordert 40-Stundenwoche! Bosch-Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau!
Bosch-Chef Franz Fehrenbach drückt in der November-Nummer des
„Bosch-Zünder“, der „Zeitung für die Mitarbeiter der Bosch-Gruppe“,
direkt auf die Tränendrüsen. Das Interview lässt er übertiteln: „Große
Sorge um Arbeitsplätze in deutschen Werken“. Dann kommt er zur Sache,
was diese Sorge praktisch für Folgen haben soll:
IG Metall-Vorstand lehnt Schlafhorst/Autocoro Pläne ab! Die Geschäftsführung versucht Tatsachen zu schaffen!
Bereits in der letzten Nummer von
„Arbeit Zukunft“ berichteten wir über die Vorgänge bei
Schlafhorst/Autucoro in Mönchengladbach. „Arbeit Zukunft“Zeit wertete
die Vorgänge als einen Testlauf für alle Angriffe auf die Rechte der
Beschäftigten. Wir schrieben:„Die Vorgänge kann man gar nicht ernst
genug nehmen“
Buchbesprechung „Nebensache Mensch“: Im Rausch der Zahlen
Das im Mai 2003 erschienene Buch von Prof. Rainer Roth „Nebensache
Mensch – Arbeitslosigkeit in Deutschland“ ist derzeit unter Linken ein Topseller
und bekommt von allen Seiten Lob. Die UZ, die Zeitung der DKP, veröffentlichte
am 3. Oktober 2003 auf einer ganzen Seite Auszüge aus dem letzten Kapitel des
Buches und empfahl es drei Wochen später in einem theoretischen
Grundsatzartikel noch einmal ihren Lesern. Darin heißt es: „Das Buch von
Rainer Roth gehört in die Bibliothek jedes Gewerkschafters, jedes
klassenbewussten Arbeiters, jedes Sozialisten oder Kommunisten.“ Der eher
trotzkistisch orientierte „Express – Zeitung für Betriebs- und sozialistische
Gewerkschaftsarbeit“ lobte das Buch als „ein antikapitalistisches
Lesebuch, das es in sich hat“. Das „labournet.de“ schrieb dazu: „Es
(wird) bereits vielfach als ‚Standardwerk’ bezeichnet – und dies zu Recht.“
Die neueste Ausgabe der KAZ (Kommunistische Arbeiterzeitung) lobt das Buch auf
1,5 Seiten. Grund genug, sich das Buch einmal gründlich anzuschauen.
Metabo jagt seinen Mitarbeitern bis zu 400 Euro – bis zu 20% monatlich ab!
Wie bei Schlafhorst bedient sich auch das Kapital bei der Metabo AG
(Elektrowerkzeuge) in Nürtingen (Baden-Württemberg) bei den
Kolleg/innen. Die Beschäftigten werden zu massiven Lohneinbußen
gezwungen. Im Gegenzug verzichtet die Geschäftsführung auf
Produktionsverlagerungen ins Ausland. Der Betriebsrat hat zugestimmt.