Reinigungskräfte kämpfen, um die de facto Nullrundenpolitik der Arbeitgeber zu brechen!


12 Euro Stundenlohn für die unterste Tarifgruppe fordern die Kolleg/innen im Reinigungsgewerbe; eigenes Foto

Die Tarifauseinandersetzung geht jetzt in die Verlängerung. Bei den ersten zwei Tarifverhandlungen wollte der Bundesinnungsverband der Gebäudereinigung die Arbeiter*innen in der Branche mit einer Nullrunde abspeisen. Die 3.Tarifrunde die am 20.10.20 in Köln stattfand, wurde seitens der IG BAU mit verschiedenen Aktionen wie Demonstrationen und Kundgebungen begleitet.

Es gab bundesweit in mehreren Städten Aktionen der Reiniger*innen wie z.B. in Berlin mit 100, in Krefeld mit 50 und vor dem Verhandlungslokal mit 100 Teilnehmer*innen. Die Reinigungskräfte waren auch in anderen Städten auf der Straße, um deutlich zu machen, dass sie bereit sind, für die Forderungen zu kämpfen. Die IG BAU fordert für die unterste Tariflohngruppe 12 € Stundenlohn, für die Glasreiniger 1.20 € mehr, für die restlichen Lohngruppen 6,5% mehr Geld. Hinzu kommt, dass die Gewerkschaft auch ein Weihnachtsgeld einfordert. Während der ersten Proteste der Reiniger*innen gab es dann ein erstes Angebot der Arbeitgeber von lächerlichen 16 Cent. Am Ende gab es noch ein „verbessertes“ Angebot, nachdem die Tarifkommission das 1.Angebot umgehend zurück gewiesen hatte. Das 2. Angebot beträgt lediglich 20 Cent. Die IG BAU bewertet dies als de facto Nullrunde. Und das obwohl die Beschäftigten durch Corona einer Mehrbelastung wie z.B. der Desinfizierungsreinigung ausgesetzt sind. „Wer Krankenhäuser sauber hält, Schulen reinigt und Büros desinfiziert, macht einen unverzichtbaren Job, mit steigenden Infektionszahlen setzen sich gerade Reinigungskräfte einer erhöhten Ansteckungsgefahr aus“ so die IG BAU Verhandlungsführerin Ulrike Laux.

Es wird eine 4.Tarifverhandlung am 03.11.20 geben, die wieder in Köln stattfinden wird.

Die Arbeiter*innen gerade in Tarifauseinandersetzungen zu mobilisieren, aktiv zu beteiligen und somit auf die Straße zu bringen, ist der richtige Weg um solch schwierige Kämpfe zu gewinnen, einen anderen Weg gibt es nicht. Deshalb gilt es jetzt, sich mit den Reiniger*innen zu solidarisieren. Denn jeder Kampf, der geführt wird, stärkt die ganze Arbeiterklasse.

C.Kartal